Innerhalb der Webstandards-Gemeinschaft haben sich 2 Lager formiert, die Zugänglichkeit für verschiedene Benutzergruppen fordern und in schier endlosen Debatten über die Definition von Accessibility streiten: Es geht um „accessibility is for everyone“ vs. „accessibility is for people with disabilities“.
Im Beitrag von Roger Johansson wird die aktuelle, aber unnötige Diskussion zusammengefasst.
Beiträge
- Roger Johansson „Accessibility for all vs. for people with disabilities“
- Gez Lemon und Mike Cherim “ The Great Accessibility Camp-Out“
- JackP, ThePickards, „In Defence Of Accessibility“
- Isolani „Accessibility In Trouble 2: Standards“
- Tommy Olsson „Accessibility Only For Disabilities?“
- Joe Clark „Build Half a Product: Is Ajax accessible? At all?“, besonders das Fazit am Ende des Beitrages
Meine Position
Eine unnötige Diskussion. Sie zeigt uns aber, das Zugänglichkeit vor allem für behinderte Nutzer gewährleistet werden muss. Wer will sich dagegen wehren, – und vor allem wie? – dass mehr Zugänglichkeit auch anderen nützt?
Wenn ich mich aber entscheiden müsste, wählte ich die Gruppe „Zugänglichkeit für alle“, da Menschen mit Behinderungen zu „alle“ gehören, ebenso technische Hilfmittel, Browser, Maschinen – unabhängig vom Benutzer.
Zugänglichkeit bedeutet für mich vor allem die Verwendung einer Technik, die nichts und niemanden aussperrt. Eine Webanwendung/Website, die invaliden Code oder unsemantische Markup benutzt, schließt vielleicht nicht „normale“ Nutzer aus, aber diejenigen, die auf Hilfsmittel angewiesen sind. Und schon ist beiden Lagern ein Stück Boden unter den Füßen weggezogen.
Zusätzlich sehe ich es wie Johansson: Eine Definition von Zugänglichkeit im Sinne der zweiten Gruppe nähme auch mir die Möglichkeit, andere von ihrem Nutzen zu überzeugen. Ein nicht erstrebenswerter Schritt.
Und da alle von den Techniken profitieren, darf man keine Trennung von Benutzergruppen vornehmen. Ein wenig Mengenlehre wäre hier angebracht: Was für Behinderte gut ist, kann allen nicht schaden.